Weiter
 

"Allerdings ist ihre Zauberei begrenzt, na du wirst es gleich erleben", und Lurpodo ruft: "Simsabell, Simsabell, mach uns auf ganz schnell." Eine bunte Glastür springt auf und sie gehen in das Zimmer. Das bunte Licht irritiert Alexander und mitten darinn steht die Zauberin. Sie bittet Lurpodo näher zu treten und begrüßt den Alexander, der die Augen nicht von ihr lassen kann. "Von der Erde kommst du, das ist ja interessant", sagt sie. Dann reicht sie den beiden einen Erfrischungstee. Lurpodo überlegt, wie er Alexander die Zauberkunst von Simsabell vorführen kann, seine Stimme wird vor Aufregung piepsig: "Simsabell, ich möchte Alexander zeigen wie du zauberst, kannst du das?"

Simsabell stellt den Lurpodo vor die Zauberwand, nimmt einen Stift und zeichnet eine Linie um den Lurpodo. Gespannt schaut Alexander zu. Als sie mit der Zeichnung fertig ist, hebt sie den Lurpodo hoch als sei er ein Fliegengewichtund stellt ihn an die Seite. Dann malt sie auf die Umrisse an der Wand einen langen Mantel und fragt: "Wie wäre es damit Lurpodo?" "Ne, der ist für meine eingeklappten Beine zu lang", meint der und so zeichnet Simsabell jetzt eine Hose, die oben weit und unten eng ist. "Wie gefällt dir die Hose", fragt sie. Aber die Hose findet Lurpodo unpraktisch.

Nun malt die Zauberin eine Weste in apfelsinenrot an die Wand und die gefällt Lurpodo am besten. "Sag, Alexander, magst du die Weste auch leiden?" fragt Lurpodo und redet weiter in seiner aufgeregten Piepstimme, "jetzt paß auf! Simsabell zaubert!" Die Zauberin stellt den Lurpodo wieder vor die Wand, auf der nur noch die rote Weste zu sehen ist. Mit lauter Stimme fängt sie zu singen an und tanzt einen wilden Tanz. Um den Zauber nicht zu verpassen, schaut Alexander immer auf die Weste. Dann aber ist er von Simsabells Tanz so abgelenkt, dass er nicht bemerkt, wie die gezeichnete, apfelsinenrote Weste plötzlich wirklich und wahrhaftig auf dem Wackelpuddingkörper von Lurpodo sitzt.

"Toll", kann er nur sagen und meint natürlich beides, den wilden Tanz der Zauberin Simsabell und die auf Lurpodos Bauch gezauberte Weste. Erschöpft läßt sich Simsabell auf den Boden sinken, bittet Alexander um einen Tee und fragt ihn: "Möchtest du eine neue Hose haben?" aber der sagt schnell: "Nein, danke die alte Jeans paßt mir noch sehr gut." Lurpodo bewundert sich im Spiegel, kann es nicht erwarten, seine neue Weste allen zu zeigen. Er verabschiedet sich und sagt erfreut: "Liebe Simsabell, ich danke dir für die schöne Weste und der Alexander bedankt sich auch." Alexander sagt: "Ja, es war ganz toll", macht eine Verbeugung und dann stehen sie vor der Tür.

Stolz wackelt der Lurpodo mit seinen eingeklappten Beinen dahin. Er denkt natürlich nicht im Traum daran, den Alexander auf den Rücken zu nehmen, wo er doch jetzt eine neue Weste hat. "Komm, wir gehen etwas essen", sagt er und ist gespannt, ob die anderen am Zaubertisch seine apfelsinenrote Weste leiden mögen. "Kannst du mich nicht tragen?" fragt Alexander, aber Lurpodo schüttelt seine Perlhaare. Er ruft ein Wollkissen vom Straßenrand und Alexander traut seinen Augen nicht, das Kissen erhebt sich und wird zu einem wolligen, großen Hund und sein Rücken ist ein weicher Sessel. Alexander kann seine Arme um den Hals schlingen und so kommen sie zum Zaubertisch. "Wie heißt du?" fragt Alexander den Hund und eine Brummstimme antwortet: "Ich bin der Bully, wenn du auf mir reiten willst, brauchst du mich nur rufen." Darüber ist Alexander erfreut, denn sicher wird Lurpodo ihn morgen auch nicht tragen. Zum Abendessen sind schon alle Bewohner von Irgendwo versammelt. Einige stehen auf, kommen Lurpodo entgegen und bewundern seine neue Weste.

Nach dem Essen geht Alexander mit zu Pürzel, er will diese Nacht dort schlafen und Pürzel zeigt ihm seine Erfindung; das Fernrohr auf dem Dach, damit kann man in alle Teile der Erde sehen. Alexander möchte gern in die Schönbacher Straße zu seinen Eltern und zu Lisa schauen, aber in Europa ist es Nacht und alles dunkel. "Komm schau dir Amerika an", sagt Pürzel aber in Amerika kennt Alexander niemand, so geht er lieber ins Bett. Am anderen Morgen öffnet Alexander die Augen und erinnert sich, dass er letzte Nacht in Pürzels Haus geschlafen hat.

Mit einem Satz ist er aus dem Bett, denn das Fernrohr auf dem Dach fällt ihm ein und er stürmt nach oben. Aber die Einstellung ist noch auf Amerika gerichtet. Unten im Haus ist Pürzel von der Rennerei aufgewacht und stapft mit seinen kurzen Beinchen die Treppe hoch. "Der wird eh‘ keine Ruhe geben, bis ich ihn auf die Schönbacherstraße schauen lasse", brummelt er vor sich hin. "So", sagt er zu Alexander und stellt das Fernrohr ein, "schau schnell mal durch, dann will ich meinen Frühsport machen." Alexander erkennt erst beim zweiten Hinsehen die Schönbacher Straße, findet sein Elternhaus und blickt durch's Fenster, aber niemand ist zu sehen. "Schade", sagt er, "es ist niemand im Haus, vielleicht kann ich noch in meine Schule schauen?" Aber Pürzel hat keine Zeit, er erinnert sich an die Verabredung mit Lori und tut ziemlich geheimnisvoll.

AUSWAHL------ HOMEPAGE------- WEITER